„Ich will lieben und geliebt werden“

Ist weibliche Lust überhaupt möglich? Das Stück, im 19. Jahrhundert geschrieben von Minna Canth, fragt, ob der Wille einer jungen Frau ihre eigene Sexualität und Identität wahrzunehmen nur durch Definition anderer existiert. Gleichzeitig stellt das zu den wildesten und intimsten Texten der finnischen Dramaliteratur gehörende Stück „Sylvi“ eine skandinavische Version des „Anna Karenina“ dar – es wird vor allem den jüngeren Zuschauern gezeigt. Die Leidenschaft im Stück ist wie berstender Durst, ein Zwang sich selber zu sehen und gesehen zu werden. Das Beben des Klassikers ist bedingungslos, es duldet keine halben Sachen. Neben der sexuellen Lust behandelt das Stück Eifersucht, Kontrolle, Besitzen. Das Blut ist jung, der Körper gefügig.

„Du kannst meinen Schmerz nicht verstehen, weil Du nie geliebt hast.“

2014-15 | in Finnland & Schweden zweisprachig (in Deutschland mit Übertiteln auf Deutsch/Englisch)

Klockriketeatern, Kokkola Stadttheater, Riksteatern (Schweden), Savonlinna Theater, Freies Theater, Wasa Teater und Åbo Svenska Teater

EINZIGARTIGE THEATERZUSAMMENARBEIT

Sechs finnische und ein schwedisches Theater haben ein gemeinsames Kunstprojekt um den Klassiker von Minna Canth ”Sylvi” gestartet. Die Zusammenarbeit hat im Zentrum das aktualisierte Stück ”Sylvi”, inszeniert von einem der wichtigsten Theaterregisseuren Finnlands Regisseur Mikko Roiha in Berlin. Anschließend tourt das Stück in Finnland und in Schweden.

Durch das Projekt werden neue Modelle der Theaterzusammenarbeit und Tourneevorstellungen entwickelt, und es wird untersucht, wie die Übersetzung des Textes als ein Teil der künstlerischen Lösungen in die Vorstellung eingearbeitet werden könnte.

Schauspieler: Pia Andersson (Kokkola), Lasse Fagerström (ÅST), Matti Raita (Klockrike), Lina Ekblad (WT), Mervi Koskinen (Savonlinna).

Regie, Bühne, Licht MIKKO ROIHA Kostüme TAINA SIVONEN Musik&Ton MATTI RAITA Produktion JESPER KARLSSON

 

 

Minna Canth (1844-1897)

Minna Canth wurde vor 170 Jahren geboren. Sylvi, bei dem man Ähnlichkeiten mit Ibsens Nora erkennen kann, gehört zu Canths späteren Werken.

 

SYLVI

„Ich will lieben und geliebt werden“

Ist weibliche Lust überhaupt möglich? Das Stück, im 19. Jahrhundert geschrieben von Minna Canth, fragt, ob der Wille einer jungen Frau ihre eigene Sexualität und Identität wahrzunehmen nur durch Definition anderer existiert. Gleichzeitig stellt das zu den wildesten und intimsten Texten der finnischen Dramaliteratur gehörende Stück „Sylvi“ eine skandinavische Version des „Anna Karenina“ dar – es wird vor allem den jüngeren Zuschauern gezeigt. Die Leidenschaft im Stück ist wie berstender Durst, ein Zwang sich selber zu sehen und gesehen zu werden. Das Beben des Klassikers ist bedingungslos, es duldet keine halben Sachen. Neben der sexuellen Lust behandelt das Stück Eifersucht, Kontrolle, Besitzen. Das Blut ist jung, der Körper gefügig.

„Du kannst meinen Schmerz nicht verstehen, weil Du nie geliebt hast.“